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Spezielle Kapitel der Schulinformatik


Leistungsbeurteilung

Jede einzelne Note muss verstehbar und begründbar sein!

Leistungsbeurteilung = Überprüfung und Festestellung des Lernerfolgs

Lernzielkontrollen:
1. Auskunft über Lernfortschritt und Lernschwierigkeiten zwecks Verbesserung des Lernens
2. Grundlage für die Beurteilung

Leistungserhebung: Punktevergabe für Teilleistungen, Zusammenfassung
Umsetzung der Punkte in eine Note

Gruppenorientierte Beurteilung:
Note wird nach dem Rang innerhalb der Gruppe vergeben
Nachteil: schlechteste Schüler / schlechteste Schülerin bekommt eine schlechte Note, obwohl er / sie sich dennoch verbessert hat

Lernzielorientierte Beurteilung:
schon bei der Erstellung der Lernzielkontrolle ist zu überlegen, welche Lernziele geprüft werden und wie diese zu bewerten sind

Lernen: Aufbau eines Überzeugungs- und Wissenssystems, Vorgang der Aneignung von Kenntnissen, der Ausbildung von Fertigkeiten, Gewohnheiten und Haltungen
Lernziele: Beschreiben eine dauerhafte Verhaltensänderung
Arten von Lernkontrolle
Prüfungen Mitarbeit im Unterricht
Objektivität und Transparenz kaum objektive Verfahren
erwünschte Verhaltensveränderungen und motorische Fertigkeiten werden überprüft Beteiligung am Unterrichtsgespräch, Arbeit mit Geräten der Informatik, Hausübungen, Referate, …
Leistungsbeurteilung: soll lernzielbezogen sein,
  regelmäßig,
  Ergebnisse müssen dokumentiert werden und
  sollen Hinweise und Hilfen für SchülerInnen enthalten.
Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung

Prüfungen
sollen innerhalb einer festgelegten Zeit abgelegt werden und
sind Einzelleistungen.

1. Analyse von Problemstellungen, Entwurf einer Problemlösung, Vergleich alternativer Entwürfe
2. Beschreibung und Analyse eines gegebenen Algorithmus bzw. Programms unter den Gesichtspunkten Korrektheit und Effizienz (Aufwand an Zeit und Speicherplatz)
3. Vervollständigung, Variation oder Verallgemeinerung eines gegebenen Algorithmus bzw. Programms
4. Funktionale Darstellung von Hard- und Softwarekomponenten eines Rechnersystems unter algorithmischen Gesichtspunkten
5. Analyse und Beurteilung von Materialien zum ethisch-politischen Lernen

Bei der Aufgabenerstellung sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

1. Lerninhalte und Lernziele aus dem Unterricht (mehrere)
2. Inhalte und Methoden sollen aus dem Unterricht bekannt sein, neuartige Teilaufgaben, sofern sie mit vorhandenen Kenntnissen gelöst werden können (erhebliches Maß an Kreativität)
3. Die Aufgabe soll sich in Teile gliedern lassen, sodass eine Fehlleistung in einem Aufgabenteil die erfolgreiche Bearbeitung der übrigen ermöglicht
4. Einfacher Einstieg -> anspruchsvolle Teile
5. Art und Umfang der geforderten Leistung sind präzise zu beschreiben
6. Eine textliche Gestaltung mit Erläuterung zum Lösungsansatz, Begründung einzelner Lösungsschritte ist zu fordern.

Einsatz des Computers bei Prüfungen?
-> Bereits gespeicherte Ergebnisse stehen zur Verfügung
-> Funktionsstörung

Arbeit am Gerät = Mitarbeit

Korrektur von Prüfungen:
1. Fehler sollen nach Art und Schwere gekennzeichnet sein.
2. Unterscheidung zwischen Syntaxfehlern, logischen Fehlern, Ausdrucksfehlern (Fachsprache), Rechtschreib- und Grammatikfehlern

Bewertung von Prüfungen:
Bewertungsrichtlinien schon mit der Aufgabenstellung entwickeln
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Mitarbeit im Unterricht

Mündliche Mitarbeit spontane Beiträge zum Unterrichtsgespräch Beitragen zum Lernerfolg der Gruppe Unterrichtsstil / Unterrichtsform Beurteilungsmodus und das Unterrichtsklima beeinflussen die mündlichen Leistungen Dokumentation mündlicher Leistungen ist schwierig!
Arbeit am Gerät praktische Arbeit ist zentraler Bestandteil des Unterrichts Bedienung des Geräts ist vor allem für Anfänger schwierig Handhabung der Maus, Koordination von Auge – Hand
Hausaufgaben Festigung und Sicherung Vorbereitung des kommenden Unterrichts
Referate und Facharbeiten fachlicher Gehalt, sachliche Korrektheit, Gliederung, logische Folgerichtigkeit, themengerechte Präsentation, Verständlichkeit, Arbeitsaufwand und äußere Form Beurteilungskriterien unbedingt mit den SchülerInnen besprechen!

Aufgabe 28:
Erstellen Sie eine Gewichtung für die Gesamtnote, bestehend aus 2 Prüfungen, mündlicher Mitarbeit, Arbeit am Gerät und Hausaufgaben (eventuell Referat). Begründen Sie Ihre Gewichtung und veröffentlichen Sie diese in BSCW!
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Mündliche Matura

Der Prüfling wird bei seiner Darbietung beobachtet, spontane Zusatzinformationen können eingeholt werden.
Schriftliche Prüfung = abgeschlossenes Ganzes

In der mündlichen Prüfung sollen vor allem größere fachliche und überfachliche Zusammenhänge verdeutlicht werden!

-> Wiedergeben, Erläutern, Veranschaulichen
-> Vergleichen und Zusammenhänge herstellen
-> Analysieren, Begründen und kritisches Beurteilen

Prüfung erfolgt in zwei Phasen
Vortrag … der Prüfling soll möglichst nicht unterbrochen werden, seine Überlegungen zum Thema in zusammenhängender Rede vortragen
Prüfungsgespräch … dient der Präzisierung oder Korrektur einzelner Punkte

Bewertung:
-> Waren die Darstellungen verständlich, die Beispiele treffend?
-> Konnte der Prüfling die Aussagen präzisieren? Hilfestellungen aufnehmen?
-> War die Darstellung logische gegliedert?
-> Hat der Prüfling auf Fragen und Einwände flexibel reagiert?
-> Wurden weitergehende Aspekte eingebracht?
-> Wurden Anregungen aufgenommen und weitergeführt?

Vorbereitung und Einübung in mündliche Prüfungssituationen ist sehr wichtig!
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Mädchen im Informatikunterricht
Männer waren sehr erfinderisch. Sie haben alle diese Maschinen erfunden, das Industriezeitalter … Leider sind sie ahnungslos, wie man die Welt verbessert.
Niki de Saint Phalle

Frauenbeteiligung an den exakten Wissenschaften
-> mittelalterliche Universitäten waren den Frauen verschlossen
-> bis zur Mitte des 20.Jhdt. waren Frauen von der Vollmitgliedschaft bedeutender europäischer Akademien ausgeschlossen
-> Salons (Aufklärung) – hatten Frauen Möglichkeiten, ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten zu beweisen

Bildungspolitik zu Beginn des 19.Jhdt. -> Mädchen sollen im Schoße der Familie verweilen, teilweise weniger Mathematikunterricht an Mädchenschulen

Heute erhalten Mädchen und Buben den gleichen Informatikunterricht, trotzdem nützen nicht gleich viele Mädchen wie Buben diese Chancen!

Gründe:
1. Eingangsvoraussetzungen sind unterschiedlich!
Studien belegen, dass mehr Mädchen als Buben zuhause einen eigenen Computer haben.

2. Interessen, Einstellungen und das Arbeitsverhalten sind unterschiedlich!
Mädchen -> Nutzen, Anwendung der Informationstechnik, gesellschaftliche Auswirkungen, planender Umgang, Mädchen möchten eher verstehen, was passiert
Buben -> spielerischer und experimenteller Umgang, mehr Interesse an der Hardware, Buben erlernen Verfahren, selbst wenn sie es nicht verstehen

3. Unterrichtsklima ist bedeutend!
Rüder Umgangston, Vorspiegelung technischer Kompetenzen, Buben setzen ihr Wünsche eher durch als Mädchen.
Mädchen arbeiten gerne in Gruppen, Buben eher allein – Konkurrenzkampf

-> Mädchen wünschen sich einen Unterricht nach Wissenstand und Geschlecht getrennt!
-> Die Interessen von Mädchen sind breiter gestreut -> weniger Spezialisierung
-> Die Interessen der Buben sind eher einseitig -> Spezialisierung

Was kann getan werden?

1. Umgestaltung der Schulbücher
2. Aufbau eines positiven Leitbildes
3. Stärkung kooperativer Unterrichtsformen
4. Wahl geeigneter Lerninhalte
5. Sinnorientierte Motivation – Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen – Programmiermethoden
6. Einrichtung spezieller Rechnerräume für Mädchen

Aufgabe 29:
Würden Sie für die Einrichtung spezieller Rechnerräume für Mädchen plädieren? Begründe Sie Ihre Entscheidung und veröffentlichen Sie diese in BSCW!